Geschichte unserer Wehr

Geschichte der Feuerwehr Bayern

Die erste deutsche, voll organisierte Freiwillige Feuerwehr wurde im Jahre 1841 in Meißen gegründet. In Bayern blieb es dem Turnverein Nürnberg vorbehalten, im Jahre 1847 die erste bayerische Freiwillige Feuerwehr ins Leben zu rufen. Heute ist ein geordneter Feuerschutz zur Selbstverständlichkeit geworden. Städte und Gemeinden, die des öfteren von Brandkatastrophen heimgesucht wurden, versuchten, sich durch heute vielfach primitiv anmutende Maßnahmen und Gerätschaften gegen die Feuersgefahr zu wappnen. Dort wiederum, wo man jahrelang vom Roten Hahn verschont geblieben war, galt dem Brandschutz: nur geringe Aufmerksamkeit. Dies sollte sich manches Mal bitter rächen. Es wurde schließlich den Gemeinden zur Pflicht gemacht, im Rahmen ihrer kommunalen Selbstverwaltung für ausreichenden Feuerschutz zu sorgen. Da es seinerzeit noch keine freiwilligen Feuerwehren gab, mussten in den Gemeinden zunächst Pflichtfeuerwehren aufgestellt werden.

Geschichte der Feuerwehr Aubstadt

Als Gründungstag für die Freiwillige Feuerwehr Aubstadt wird der 30. Juni 1874 angegeben.

Die davon zeugende Urkunde weist die Wehr als Mitglied des bayerischen Landes-Feuerwehr- Verbandes aus. Zu dieser Zeit wurden in Unterfranken auf obrige Empfehlungen in vielen Gemeinden freiwillige Feuerwehren ins Leben gerufen. Leider war es dem Verfasser dieser Zeilen trotz zeitraubender Bemühungen noch möglich, irgendwelche Informationen über die Gründungsversammlung und das Geschehen innerhalb der Wehr in den folgenden Jahrzehnten zu erhalten. Ein Protokollbuch existiert dem Vernehmen nach nicht. Jedoch wurden die ersten Wehrmänner aus dem Gründungsjahr 1874, in dem 1898 neu angelegten Stammlistenverzeichnis, aufgeführt.

So kann man hier lesen, dass es sich bei dem ersten Kommandanten der Feuerwehr Aubstadt um einen Lehrer namens Thein Gotthold gehandelt hat. Sein Adjudant war der Bauer Adolf Müller. Die übrigen Feuerwehrmänner, die sich in Steiger- und Spritzenmänner aufteilten, ergeben sich aus diesen Aufzeichnungen wie folgt:

Kürschner Friedrich (Schuster), Christoph Bernhard (Bauer), Fritz Wilhelm (Schneider), Seifert Adolf (Schreiner), Kern Adolf (Bauer), Schulz Gottlob (Maurer), Blau Richard (Zimmermann), Rottmann Ferdinand (Bauer), Fritz Otto (Zimmermann), Jäger Alexander (Zimmermann), Willingshöfer Willibald (Bauer),  Koch Otto (Gastwirt), Gerner Friedrich (BütSchmied), Graf Hermann (Bauer), Müller Julius (Glaser), Christoph (Bauer), Flurschütz Albin (Bauer), Wachtel Gotthard (Schuster), Scheller Erwin (Bauer), Scheller Adolf (Bauer), Neumann August (Wagner), Frauenberger Friedrich (Büttner), Müller Albin (Schreiner), Hey Alfred (Bauer) [Signalist], Köhler Alfred (Bauer) [Signalist], Köhler Gotthard (Bäcker), Hepp Albin (Bauer), Bieberbach Adolf (Bauer), Schulz Weinreich (Bauer), Gräf Ferdinand (Bauer), Werner Gottwald (Schmied), Frauenberger Oswald (Zimmermann), Gräf Ottmar (Zimmerer), Fritz Adolf (Bauer), Werner Hermann (Bauer), Hepp Weinreich (Bauer), Köhler Gottfried (Bauer), Müller Friedrich (Bauer) [Rettungsmann=Sanitäter], Klör Julius (Bauer), Hey Albrecht (Bauer), Schöppach Adolf (Maurer), Müller Paul Otto (Taglöhner), Müller Fried. Otto (Bauer), Raab Adolf (Bauer), Volk Friedrich (Bauer), Müller Otto (Wagner), und Schulz Friedrich (Bauer). Ansonsten gibt es aus diesen Anfangsjahren keine weiteren Aufzeichnungen , die hier Verwendung finden könnten.

Die eigentliche geordnete Protokollführung beginnt mit dem Jahre 1898. Hierfür zeichnete der damalige Schriftführer und Kassier Albrecht Merz verantwortlich. Hier einige Auszüge:

Da auf heute Abend 6 Uhr (6. Jan. 1989) für die Freiwillige Feuerwehr ein Ball veranstaltet war, versammelt sich der Ausschuss zur Besprechung und Regelung dieser Angelegenheit eine Stunde früher. Es wurde bewilligt dass die Wasserträger Eintritt zum Ball haben jedoch mit dem Bemerken, dass von derselben 20 Pfennig Tanzgeld mehr erhoben wird als von den übrigen Feuerwehrleuten. Hierauf wird beantragt, eine freiwillige Sammlung unter den Mädchen zu bewerkstelligen. Der Überschuss dieser Tanzveranstaltung betrug 7,25 RM und wurde der Kasse zugeführt.

Kaum ist die Feuerwehr in das neue Jahr eingetreten, (16. Jan. 1898), so wurde auch schon an dem erst neugewählten Kommandanten Albrecht Schäfer die ernste Aufgabe gestellt, dem Rufe eines Feueralarms Folge zu leisten. In der Nacht vom 13. auf 14. d.M. war unser benachbartes Rothausen die Stätte eines Brandes, wohin eine Abteilung unserer Feuerwehr abrückte. Dies gab Veranlassung, welche auf heute Abend 6 Uhr in der Koch´schen Wirtschaft anberaumt war. Unter anderem wurde bei dieser Zusammenkunft darauf aufmerksam gemacht, dass es beim Abrücken zu einem Brand nach dem Rapport kein Nachlaufen mehr gibt. Falls dies geschehen sollte, der Anspruch auf Verpflegungszuschuss erlischt. Der Jahresbericht der unterfränkischen Sterbekasse sowie das Protokoll von der letzten Versammlung wird verlesen und der Verpflegungszuschuss vom Brande Rothausen verteilt. Monatlich werden durch den Vereinsdiener 10 Pf. Erhoben und die Rechnungstellung dem Kassier der Feuerwehr übertragen. Es wurde noch verschiedenes Nützliche aus der Feuerwehrzeitung vorgelesen und mit einem dreifachen Hoch auf dem Wehrmann wurde um 9 Uhr die Versammlung geschlossen.

März 1898: Heute Vormittag 1/2 10 Uhr versammeln sich die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, um den Festgottesdienst unseres hohen Protektors, seine königl. Hoheit des Prinzregenten Luipold von Bayern beizuwohnen. Auf abends 8 Uhr war die Versammlung im oberen Wirtshaus anberaumt und wurde dieselbe mit einem hoch auf königl. Hoheit eröffnet. Jedem Anwesenden wurde ein Liter Bier verabreicht.

1899: An diesem Tage erfolgte die Rechnungslage von einer Christbaumverlosung. Bei einem Ball haben diesmal die Wasserträger keinen Zutritt. Als Aufsichtsratsmitglieder wurden Friedrich Abschütz, Julius Klör und Christlieb Müller bestimmt. Jedem Anwesenden wurde 1 Liter Bier verabreicht.

Brand durch Blitzschlag. 22 Jahre sind in dem Strom der Zeit verrauscht seit das verheerende Element, damals durch rücksichtlose Hand angelegt, sein Opfer in hiesiger Gemeinde forderte. In denselben Schrecken versetzt wurde die Gemeinde durch einen Blitzschlag, der gestern am 24. Juli 1899 abends 6 ¾ Uhr in die Scheune des Otto Nenninger einschlug und dieselbe in Brand setzte. Am Brandplatz anwesend waren die Feuerwehren von Königshofen, Ottelmannshausen, Gollmuthausen, Waltershausen, Irmelshausen, Höchheim, Rothausen, Merkershausen, Althausen und Herbstadt.

  1. Oktober 1900: Früh 10.30 Uhr Brand in der Schule, durch Vernachlässigung entzündete sich der Ruß des fraglichen Kamins.
  2. November 1900: Verteilung des königl. Ehrenzeichens für 25jährige Ehreneichen. Die Auszeichnung wurde 13 Mitgliedem der Wehr zuteil. Die Ehrung nahm der Bürgermeister auf dem Gemeindeamt vor.

Am 21. Juni 1903 gedachte man in einer Versammlung des verstorben Kameraden und Adjutanten Gustav Köhler. Aus der dadurch notwendig gewordenen Wahl ging Karl Funk mit 49 Stimmen vor Otto Schäfer mit 5 Stimmen als eindeutiger Sieger hervor. Dieses Amt versah er bis zum Beginn des ersten Weltkrieges.

Am 27. November 1904 Besprechung über einen am 9. Nov. in Königshofen stattgefundenen Brand. Besonders wurde die Mannschaft vom Kommandanten darauf aufmerksam gemacht, bei unfreundlicher Witterung für warme Kleidung zu sorgen, da bei Nichtbeachtung leicht Erkältungen vorkommen.

  1. 1906: Bei der Generalversammlung hielt der Spritzenzugführer Abschütz eine kernige Ansprache und hob die Verdienste des 1. Kommandanten hervor. Kommandant und Adjutant wurden erneut in ihren Ämtern bestätigt.
  2. Mai 1908: Bei der auf heute mittag 11 Uhr befohlenen Übung wurde Geräteexerzieren im Detail vorgenommen. Nach einstündiger Übung wurde vom Kommandanten vorgenanntes Exerzieren innerhalb der Kompanie geübt und dasselbe um 12.15 Uhr beendet. Man kann daraus entnehmen, daß es zu dieser Zeit noch recht militärisch bei der Feuerwehr zuging.

Ganz unter dem Eindruck des Krieges hielt die Feuerwehr Aubstadt 1915 ihre Generalversammlung ab. Her gedachte der Kommandant in ernsten Worten der im Laufe des Jahres verstorbenen Kameraden, sowie des auf dem Felde der Ehre gefallenen Kameraden Erwin Neumann.

Nach fast 4 1/2jähriger Kriegsdauer hielt es die hiesige Feuerwehr für angemessen, eine Neuregelung der Dienstgrade in die Wege zu leiten.

Zu diesem Zweck wurde am 16. Februar 1919 eine Versammlung einberufen. Daß die Feuerwehr auch während der schweren Kriegsjahre ihren Mann gestellt hat, davon gab der Kommandant Albrecht Schäfer in kurzen Umrissen ein Bild. Zunächst gedachte er wiederum der auf dem Felde der Ehre gefallenen Mitglieder und hieß alle Zurückgekommenen aufs herzlichste willkommen. Die Wahl der Vorstandschaft ergab ein folgendes Bild: Vorstand und Kommandant Albrecht Schäfer, Adjutant Edmund Raab, Zugwart Gottfried Köhler, Schriftführer und Kassier Albrecht Merz, Steigerzugführer Gotthold Volk, Steigersektionsführer Adolf Schöppach, Spritzenzugführer Adalbert Müller, Spritzensektionsführer Otto Volk, Gustav Nennfinger, Ernst Hepp, Ordnungssektionsführer Ferdinand Nenninger, die Hornisten Gotthold Müller und Edwin Schulz.

Ein Jahr später (1923) tritt der langjährige Kommandant Albrecht Schäfer zurück, als sein Nachfolger wurde der bisherige Vize Edmund Raab bestimmt. Den Adjutanten verkörperte dann Edwin Kern. In einer gemeinsamen Sitzung des Verwaltungs- und Gemeinderates wurde der ehemalige Kommandant Albrecht Schäfer wegen seiner erworbenen Verdienste zum Ehrenmitglied der Wehr ernannt. Der damalige Vorstand der Feuerwehr war Otto Volk. 1924 feierte man dann bereits das 50-jährige Jubiläum, an dem eine größere Übung und dann am Abend ein „flotter Ball“ veranstaltet wurde.

Am 10. Oktober 1925 brach aus unerklärlichen Gründen im Anwesen von Gustav Bieberbach ein Brand aus, wobei die Scheune, der Viehstall und die Holzhalle vollständig niederbrannten. In diesem Zusammenhang wurde erwähnt, daß die Frauen und Mädchen tatkräftig die Löscharbeiten unterstützten. Am 9. Juli 1926 leistete man mit 54 Mann Nachbarschaftshilfe in Walterhausen, daß von einem Hochwasser heimgesucht wurde. Im September des Jahres 1927 schreckte eines Nachts die Einwohner aus dem Schlaf, bei Otto Koch Nr. 56 brannte die Scheune nieder. Die Brandursache war wie vermutet wurde, wahrscheinlich Brandstiftung.

Der bisherige Schriftführer Christlieb Schulz wurde im Jahre 1929 der Nachfolger von Kommandant Eilmund Raab, der nach sechsjähriger Tätigkeit sein Amt zur Verfügung stellte. Zum Adjutanten ernannte die Versammlung den Gerätegruppenführer Erwin Hey und Schriftführer wurde Albert Müller. In all diesen Jahren wurden natürlich auch jeweils zahlreiche Übungen abgehalten., die aufzuzeigen den Rahmen einer solchen Schrift sprengen würde.

Eine solche Chronik aufzuzeigen, heißt nun mal auch, Rückblick halt in die Vergangenheit. Mit dem Jahre 1930 rissen jedoch die Aufzeichnung ab. Bedingt durch die damalige national-sozialistische Zeit fehlen die gesamten Unterlagen und setzen erst wieder mit dem Jahre 1950 ein. Nach mündlichen Aussagen einiger älterer ehemaliger Wehrmänner wurde das sicherlich geführte Protokollbuch mit anderen Akten aus der damaligen Zeit, aus Angst vor der amerikanischen Besatzungsmacht nach dem zweiten Weltkrieg verbrannt. So sollen nun vielmehr anhand von mündlichen Recherchen die Hauptentwicklungen im Vereinsleben der Freiwilligen Feuerwehr Aubstadt skizziert werden. In diesem Zusammenhang wäre vielleicht interessant gewesen, wann und wo einzelne Gerätschaften angeschafft wurden. Doch leider war es nicht möglich, darüber Auskunft aus dem vorhandenen Papiermaterial zu erhalten. Nachdem der Kommandant Christlieb Schulz an einigen Lehrgängen, u.a. an der Feuerwehrschule in Landshut teilnahm, übernahm er 1933 die Stelle eines Kreisbrandinspektors. Ab dieser Zeit begann dann die große Ara von Erwin Hey, der immerhin bis zum Jahre 1950 als Kommandant fungierte. Während des Krieges mußten sogar die ansässigen Frauen den Feuerschutz mit den noch wenigen daheim verbliebenen Männern übernehmen. Teilweise waren auch die Kriegsgefangenen an den Aktionen der Feuerwehr beteiligt. Kurz vor Ausbruch des zweiten Weltkrieges im Jahre 1938 brannte es im Anwesen von August Büschelberger. Die beiden Brände im Kriegsjahr 1944 wurden von Pfarrer Baiger in seinen Kriegsaufzeichnungen über das Dorf abgehandelt, wo es unter anderem heißt:

„Recht erregt und erschreckt wurde Aubstadt durch 2 Brände im April und Mai 1944. Als in der Nacht vom 21. zum 22. April (Freitag/Samstag) um 2 Uhr die Ortsbewohner durch Alarm und Rufen aus dem Schlaf geweckt wurden, brannte das Anwesen Nr. 149 Ida Hey bereits lichterloh. Die Gefahr dieses Brandes bestand hauptsächlich darin, daß, wenn auch in dieser Nacht wie so oft feindliche Geschwader geflogen wären, sie den hellen Lichtschein des Brandes gesehen und dann vielleicht Aubstadt durch Bombenabwürfe in Schutt und Asche gelegt hätten. An der Löschung des Brandes wurde fieberhaft gearbeitet, alle halfen mit und trugen Wasser. Alle standen unter dem Gedanken, wenn nur keine feindlichen Flieger kommen. Gegen 1/2 4 Uhr war der Brand, dessen Ursache ein Kaminbrand gewesen sein soll, gelöscht. Abermals war Aubstadt gnädig bewahrt und aus höchster Gefahr errettet worden.

Der 2. Brand ereignete sich wenige Wochen später am Pfingstmontag, den 29. Mai. Es war vormittags gegen 11 Uhr, der Gottesdienst neigte sich seinem Ende zu, das große Kirchengebet war kaum gesprochen, als die Kirchentüre geöffnet wurde und eine Männerstimme herein rief: Ihr Leute, es brennt. Im Nu leerte sich die Kirche. Es brannte die Scheune des Anwesens 143 Rudolf Werner. Das Feuer griff um sich, so daß insgesamt 3 Scheunen abbrannten und auch das Wohnhaus von Christlieb Dietz beschädigt wurde. Auch beim Löschen dieses Brandes, dessen Ursache ein Kurzschluss gewesen sein soll, half das ganze Dorf zusammen. Die Gäulsbauer mußten den ganzen Pfingstmontagnachmittag verkohlte Balken und Schutt wegfahren. Das letzte stille Abendmahl, das anschließend an den Vormittagsgottesdienst hätte stattfinden sollen, wurde abends gehalten. Der Brand war mittags 1 Uhr ziemlich gelöscht.“

Aufgrund seines Alters hielt der damalige Kommandant Erwin Hey im Jahre 1950, nachdem zuvor ein Jahr Karl Ebert dieses Amt inne hatte, die Zeit für gekommen, seinen Posten aus Altersgründen zur Verfügung zu stellen. Der infolge seines Berufes wenig anwesende 2. Kdt. Wilhelm Zirkel wurde auf eigenem Wunsch von dieser Verpflichtung entbunden. In der anschließenden Wahl wurde Otto Schöppach zum 1. und Ernst Abschütz zum 2. Kommandanten gewählt. Am 7. Oktober fand eine Besichtigung durch den inzwischen verstorbenen Landrat Dr. Grünewald und Kreisbrandinspektor Blum statt. Anlaß dieser Übung war das 75jährige Jubiläum der Wehr. Mit einem Tanz und Ehrungen gestaltete sich diese Feier zu einem gelungenen Erfolg.

In der Generalversammlung 1953 scheiterte ein Antrag auf Beschaffung neuer Uniformen an der damals schon schlechten finanziellen Lage der Gemeinde.

Bei der Generalversammlung 1956 löste Arthur Eppler den bisherigen 2. Kommandanten ab und nahm dessen Stellung ein. Schriftführer zu diesem Zeitpunkt war Erwin Damm, als Kassier fungierte Walter Raab. Im Jahre 1957 wurde die Wehr zu einem Brand gerufen, der die Hausnummer 6 (Abschütz) heimsuchte. Hier brannte neben einigen Nebenställen in der Hauptsache die zu diesem Anwesen gehörende Scheune nieder.

Sechs Wehren kämpften am Samstag, 14. Juni 1969 gegen ein Großfeuer in Aubstadt. Durch Blitzschlag war die Scheune des Anwesens von Gustav Ebert in Brand geraten. Durch den Nord-Ostwind unterstützt griff das Feuer bald auf weitere Scheunen und Stallungen über. Trotz der intensiven Bemühungen der Feuerwehren aus Aubstadt, Königshofen, Gollmuthhausen, Waltershausen, Ottelmamnshausen und Hochheim konnte das Feuer erst nach Stunden gebannt werden. Die Feuersbrunst griff auf Scheune und Nebengebäude des Anwesens 155 von Hilda Hepp, auf Stall und Nebengebäude des Anwesens 157 von Gustav Müller, Scheune und Nebengebäude des Anwesens 158 von Karl Hey und das Nebengebäude des Anwesens 159 1/2 von Otto Christoph über. Außerdem entstanden erhebliche Schäden durch die Hitzeeinwirkung und das Wasser. Insgesamt brannten 10 Nebengebäude nieder.

In der Zwischenzeit wurde das Amt des 2. Kommandanten mit Walter Raab neu besetzt. Nach Erwin Damm übernahm Rudolf Koch das Amt des Schriftführers. Für die Jahre 1963 bis 1970 weist das Protokollbuch einige bedenkliche Lücken auf. In erster Linie mit für den heutigen Aufschwung der Wehr verantwortlich, war die Wahl von Walter Abschütz im Jahre 1965.

Am 23. Januar 1971 wurde Walter Abschütz für weitere 5 Jahre in seinem Amt bestätigt. Kassier blieb weiterhin Walter Raab, hingegen neu wurde Rudolf Merz zum Schriftführer deklariert. Im Rahmen dieser Versammlung wurde von den Aktiven der Antrag an die Gemeinde gestellt, die Feuerschutzabgabe von 6 auf 12 DM zu erhöhen. Im Laufe des Jahres legten immerhin 6 Gruppen das Leistungsabzeichen in Bronze ab, womit die Wehr bewies, daß sie immer bestrebt war, ihren guten Ausbildungsstand laufend zu verbessern.

Ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte war zweifelsohne das 100jährige Stiftungsfest 1972. Über 67 Vereine beteiligten sich am Festzug, der durch die festlich geschmückten Straßen des Ortes zog. Zahlreiche Redner würdigten die Arbeit und den Idealismus der Jubelwehr. Für ihre Verdienste um das Feuerwehrwesen und für 40-fahrige Mitgliedschaft wurden der heute noch lebende Altkommandant Erwin Hey und Christlieb Schulz mit dem Ehrenkranz der Feuerwehr ausgezeichnet. Weitere Auszeichnungen gab es für die Mitglieder, die 25 Jahre im Dienste dieser wohltätigen Einrichtung standen.

Erstmals im Jahre 1973 zeichnete die Wehr für die schon traditionellen Faschingszüge verantwortlich, die nun von den Abschter Fosenöchtern, einem eigens gegründeten Faschingsverein durchgeführt werden. Am 16. Juni 1973 wurden Aubstades Ortsbewohner durch das Heulen der Sirene aufgeschreckt. In dem Anwesen Kretschmer und Karl Schulz war ein Brand ausgebrochen. Durch das schnelle Eingreifen der hiesigen Feuerwehr konnte das Wohnhaus vor dem Raub der Flammen gerettet werden. Im Einsatz waren auch die Wehren von Bad Königshofen, Gollmuthhausen und Waltershausen.

Ein Zimmerbrand im Anwesen von Else Nenninger Mitte Oktober erforderte einen weiteren Einsatz. Durch Verstaatlichung der Stadtpolizei Würzburg konnten durch die Gemeinde einwandfreie und vor allen Dingen preisgünstige Uniformen erstanden werden. Eine traurige Nachricht erreichte die Feuerwehr Ende April. Am 27. wurde der Alt- und Ehrenkommandant der Freiwilligen Feuerwehr Aubstadt Christlieb Schulz zu Grabe getragen.

Auf der Generalversammlung am 2. Jan. 1976 befaßten sich die Mitglieder mit einem eventuellen Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses. Es wurde festgestellt, daß die Bleibe unzureichend sei. Jedoch auf diesem Sektor hat sich in der Zwischenzeit noch nichts geändert. Viel Lob erhielt die Aubstädter Wehr von Kreisbrandrat Borst. Der gute Stand der Wehr sei hauptsächlich ein Verdienst des 1. Kdt. Walter Abschütz. Immerhin haben zu dieser Zeit 17 Gruppen ein Leistungsabzeichen, acht besitzen das Bronzene, vier das Silberne, drei die Vorstufe Gold und zwei das Goldene.

Einen weiteren Ernstfall galt es am 3. April 1977 zu bewältigen, als im Anwesen der Brauerei Kneuer „Gasthaus zum Hirschen“ eine Scheune in Brand geriet. Die Wehr hatte den Brandherd jedoch ziemlich schnell unter Kontrolle.

Dieser 4. Kreisfeuerwehrtag verbunden mit der Weihe einer neuen Vereinsfahne standen dann auch im Mittelpunkt der Vereinsarbeit im ersten Halbjahr 1978, dessen Schirmherrschaft dankenswerter Weise Fabrikant Herr Erwin Härter aus Höchheim OT Gollmuthhausen übernommen hat. Die Freiwillige Feuerwehr Gollmuthhausen übernahm auch die Patenschaft bei der neuen Fahne. Her wurde von den Verantwortlichen der Feuerwehr Aubstadt der Wahlspruch „zu helfen in Not, ist unser Gebot“ gewählt. Das Fest wurde groß mit einem 3000-Mann-Zelt gefeiert. 116 Wehren und 10 Musikkapellen nahmen am Festzug teil. Außerdem fand die Kommandantenversammlung im Rahmen der Festaktivitäten in Aubstadt statt. 1. Kdt. Walter Abschütz und 2. Kdt. Max Hepp konnten zahlreiche Prominenz aus der Politik in Aubstadt begrüßen. So erwiesen MDL Böhm, MDL Lintner und MDL Dürbeck der Wehr die Ehre. Die Weihe der neuen Fahne wurde von Pfarrer Keller durchgeführt und verdiente Kameraden wurden für ihre 25jährigen Dienst in der Wehr geehrt.. Trotz schlechten Wetters war das Fest für die Wehr ein voller wirtschaftlicher Erfolg.

Ein Schatten fiel bereits einige Wochen vorher auf das Fest im Jahre 1978. Durch einen tragischen Verkehrsunfall kam der an diesem Termin für 25jährigen Feuerwehrdienst zu ehrende Christlieb Köhler, ums Leben.

1980 fanden Neuwahlen statt. Walter Abschütz stellte sich für eine weitere Periode zur Verfügung und wurde wiedergewählt. 2. Kdt. Max Hepp wollte nach 10 Jahren einem jüngeren Platz machen und als sein Nachfolger wurde Manfred Schubert zum zweiten Kommandanten gewählt. Rudolf Merz als Schriftführer und Albert Scheller als Kassier wurden von der Versammlung in ihren Ämtern bestätigt.

Am 4. Februar 1980 kam es zu einem Scheunenbrand oberhalb des Gemeindehauses im unbewohnten Anwesen von Gustav Müller. Die Wehr übernahm die Brandbekämpfung und nach einigen Alarmierungsproblemen erhielt sie Unterstützung bei der Brandbekämpfung von der Wehr aus Bad Königshofen. Der Brand konnte unter Kontrolle gebracht werden, so dass sich das Feuer nicht auf Nebengebäude ausbreiten konnte.

Eine besonders hohe Auszeichnung wurde dem 1. Kdt. und Kreisbrandmeister Walter Abschütz bei der Frühjahrsversammlung der Kommandanten 1980 in Trappstadt zu teil. Aus den Händen von Landrat Dr. Fritz Steigerwald erhielt er für seiner außerordentliche Verdienste um das Feuerwehrwesen das Ehrenkreuz verliehen.

Am 8. Mai 1980 wurden die Damen der Aubstädter Wehr mit Uniformen ausgestattet. Am 5. Juni 1980 mußte die Wehr wieder zu einem Ernstfall ausrücken. Diesmal galt es auswärts zur Brandbekämpfung anzutreten. Da es sich bei dem in Bad Königshofen beim Gasthaus Krieges‘ brennende Gebäude um eine größere Schwelbrand handelte, brauchte die Wehr nicht groß einzugreifen. Der Schaden konnte in Grenzen gehalten werden.

Im Juli 1980 wurde das Feuerwehrgerätehaus von den Feuerwehrkameraden in Eigenleistung renoviert. Mehrere Tage arbeitete vor allem die zwei Kommandanten mit de Kameraden am Gerätehaus, das komplett überholt wurde. Bei dieser Gelegenheit wurde auch Aufhängemöglichkeiten für die Helme und Schutzanzüge installiert.

Mit dem Ableben des Ehrenkommandanten Erwin Hey verlor die Wehr am 6. Mai 1981 eine ehemalige Aktive, der über 20 Jahre lang die Wehr entscheide an führender Stelle mutgeprägt hat.

Gegen Ende des Jahres 1981 diskutierte die Führung der Wehr über die Anschaffung eines Feuerwehrautos. Da die Beschaffung vom Landkreis gefördert wird, soll an der Gemeinde ein zu realisierender Betrag hänge bleiben.

1982 verstarb im Alter von nur 54 Jahren Kreisbrandrat Ludwig Borst der dieses Amt seit 1973 inne hatte. Mit Borst verloren die Wehren des Landkreises Rhön Grabfeld einen Mann, der es verstand, auf die Probleme der Wehren und ihrer Belange hinzuweisen und der sich in selbstloser Weise für dieses Amt einsetzte. Unsere Kommandanten und Fahnenträger Hartmut Schäfer erwiese ihm auf seinem letzten Weg die Ehre.